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Österreichs Sport braucht mehr Platz!

Österreichs Sport braucht mehr Platz!

Sport Austria-Studie belegt: Die österreichischen Sportvereine brauchen in Schulsportstätten 940.000 Stunden mehr pro Jahr – Sport Austria und SPORTUNION fordern daher eine gesetzliche Öffnung der Schulsportstätten für Sportvereine

Stünden den Vereinen die mit Steuergeldern finanzierten Schulsportstätten auch an schulfreien Tagen zur Verfügung, hätte die Republik bereits einiges gewonnen: die Schulen hätten Mehr-Einnahmen, der Staat geringere Gesundheitskosten und Eltern eine kostengünstige Möglichkeit für eine Kinder-Betreuung in den langen Sommerferien. Die volkswirtschaftlichen Effekte einer erweiterten Öffnung der Schulsportstätten belegt eine neue SportsEconAustria-Studie, die Sport Austria (Bundes-Sportorganisation) und die SPORTUNION präsentierten. Deshalb fordert der organisierte Sport eine gesetzliche Verpflichtung für Schulen, Sportvereinen ihre Schulsportstätten zu sozial verträglichen Preisen zu öffnen.


Die Studie „Volkswirtschaftliche Effekte einer erweiterten Öffnung der Schulsportstätten“ ist eine repräsentative Umfrage, die einerseits die Nachfrage bei 1.159 der 15.000 Sportvereine und andererseits das Angebot bei den Schulen abfragt:

zusätzliche Nachfrage der Sportvereine:

  • jeder 9. Verein benötigt bis zu 10 Stunden/Woche mehr Kapazitäten an Schulsportstätten
  • die Nachfrage der Vereine ist stark abhängig von der Gemeindegröße
  • insgesamt besteht in Österreich eine zusätzliche Nachfrage von 940.000 Stunden/Jahr
  • 3 von 4 zusätzlich nachgefragten Stunden entfallen auf Schultage


zusätzlich vorhandene Kapazitäten an Schulsportstätten:

  • an schulfreien Tagen wären ausreichend Kapazitäten vorhanden (d.h. Angebot übersteigt Nachfrage)
  • an Schultagen gäbe es auch bei einer Öffnung Einschränkungen durch zu geringe Kapazitäten in Kärnten, Niederösterreich und Vorarlberg (ausreichend in 6 von 9 Bundesländern; in Kärnten, Niederösterreich und Vorarlberg besteht Bedarf für den Neubau von Infrastruktur)


Einnahmen der Schulen durch Aufwendungen der Vereine für Schulsportstätten:

  • bereits rund 48 Mio. Euro/Jahr
  • durch die erweiterte Öffnung könnten Schulen noch zusätzlich bis zu 13,4 Mio. Euro/Jahr lukrieren
  • diese Einnahmen entsprechen einer Bruttowertschöpfung von 54,9 Mio. Euro/Jahr und einem Beschäftigungseffekt von bis zu 220 Beschäftigten bzw. 161 Vollzeitäquivalenten

Kosteneinsparungen im Gesundheitssystem:

  • die erweiterte Öffnung der Schulsportstätten könnte netto (nach Abzug der Unfallkosten) bis zu 23,66 Mio. Euro/Jahr im Gesundheitssystem einsparen

„Die Sportvereine übernehmen in Wien eine zentrale Rolle als sozialer Knotenpunkt mit integrativen und gesundheitsfördernden Auswirkungen. Unsere Sportvereine und die darin engagierten Ehrenamtlichen arbeiten damit auch aktiv für die Gesundheit und gegen Krankheiten und dadurch anfallende Gesundheitskosten. Um diese wichtige Arbeit zu ermöglichen, braucht es auch die nötige Infrastruktur“, betont SPORTUNION Wien Präsidentin Dagmar Schmidt.

23,66 Mio. Euro Kosteneinsparung pro Jahr können österreichweit durch eine erweiterte Öffnung der Schulsportstätten erreicht werden. Und das in einer Win-Win-Situation. Schulen in Wien können Mehreinnahmen von bis zu 2,1 Mio. Euro pro Jahr erzielen. Selbst nach Abzug aller möglichen anfallenden Zusatzkosten, wie Reinigungskräfte, bleiben den Schulen davon über 1,6 Mio. Euro pro Jahr zusätzlich. Im System können wir durch geringere Gesundheitskosten sparen und die österreichische Bevölkerung bewegen.

„Durch eine erweiterte Öffnung der Schulsportstätten könnte die Nachfrage in Wien befriedigt werden. Beim Bau neuer Schulsportstätten soll zukünftig jedoch Rücksicht auf die zusätzliche Nutzung der Schulsportstätten durch die Vereine genommen werden“, so SPORTUNION Wien Präsidentin Dagmar Schmidt.

„Sport ist die beste Gesundheitsvorsorge und daher brauchen wir in Österreich Sportstätten statt Krankenbetten! Nutzen wir bereits bestehende öffentlich finanzierte Schulsportstätten für ein gesundes Österreich. Es braucht daher eine gesetzliche Verpflichtung, dass Schulen ihre Sportstätten Sportvereinen zur Verfügung stellen müssen! Das bestätigt uns wiedermal die heute präsentierte Studie. Jetzt muss endlich gehandelt werden! Das fordern wir von einer zukünftigen Bundesregierung gemeinsam. Für ein gesundes und ein bewegtes Österreich“, so Schmidt abschließend.

Fotocredits: Sport-Austria Leo Hagen

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